Wilhelm Pieck

deutscher Politiker; Staatspräsident der DDR 1949-1960; Mitglied des Preuß. Landtags 1921-1928, des Dt. Reichstags 1928-1933 und des Preuß. Staatsrats 1930-1932

* 3. Januar 1876 Guben

† 7. September 1960 Berlin

Wirken

Wilhelm Pieck wurde am 3. Jan. 1876 in Guben in der Mark Brandenburg als Sohn eines Tischlers geboren. Er wurde ebenfalls Tischler und ging auf "die Walz". 1894 trat er zunächst dem Holzarbeiterverband, 1895 in Marburg der SPD bei. Er ließ sich in Bremen nieder, wo er als Parteifunktionär bald eine Rolle spielte und von 1906 - 1910 als Abgeordneter in der Bremer Bürgerschaft saß.

1907 besuchte er die zentrale Parteischule in Berlin, an der Rosa Luxemburg unterrichtete. Durch sie gewann er Anschluß an die linke Gruppe der SPD, zu der Karl Liebknecht, Franz Mehring und Clara Zetkin gehörten. P. wurde nun berufsmäßiger Parteifunktionär.

Nach Ausbruch des ersten Weltkrieges, als die Mehrheit der SPD für die Kriegskredite stimmte, inszenierte P. eine Anti-Kriegsdemonstration des linken Parteiflügels vor dem Reichstag. Diesen Kampf führte er - aus allen sozialdemokratischen Parteiämtern entlassen - fort, bis er verhaftet und an die Front geschickt wurde. Er entzog sich jedoch dem Militärdienst durch die Flucht nach Holland, wo er an einer pazifistischen Emigrantenzeitung "Der Kampf" ...